Der erste Funke zur Idee von einer Waldorfschule im Burgenland entzündete sich im Jahr 2003 während einer Jungmütter-Runde in Steinbrunn. Die Babies lagen zwar noch in den Windeln, doch der Blick ihrer engagierten Mamas schweifte bereits in die Zukunft. Man war sich einig, sich einen Überblick über verschiedene pädagogische Ansätze verschaffen zu wollen, schnell stand die Erwägung im Raum, einen Waldorfkindergarten zu gründen. Dazu kam es aus bürokratischen und finanziellen Gründen nicht.
Immerhin gründeten die Damen, allesamt fasziniert von der Waldorfpädagogik, einen Verein und trafen einander regelmäßig zu Nähkränzchen im Gemeinschaftshaus in Steinbrunn.
Windeln und Kinderschuhe
Die Kinder entwuchsen ihren Windeln, und plötzlich steckte auch eine neue Idee in den Kinderschuhen: Die Gründung einer Schule. Es wurde eifrig diskutiert und emsig kalkuliert, Tobias Richter, ein erfahrener Waldorfpädagoge und Lehrer*innenausbildner, bot seine Unterstützung an, auch eine Lehrerin war bald gefunden.
Im September 2007 wurden sechs rotwangige Taferlklassler eingeschult. Die Schule, das war über drei Jahre lang das Wohnzimmer einer der Gründungsmütter, die sich im Zuge des häuslichen Unterrichts übrigens so sehr mit dem Waldorf-Virus angesteckt hat, dass sie eine Weile später selbst die Ausbildung zur Waldorflehrerin absolvierte. Heute ist Angelika Gröbl Handarbeitslehrerin und im Büro tätig (und ganz froh, ihr Wohnzimmer wieder für sich zu haben).
Mittlerweile ist eine zweite Waldorfschule im Burgenland, in Neusiedl, entstanden.